Mutters Geburtstag
Laure Wyss

Mutters Geburtstag

Notizen zu einer Reise und Nachdenken über A. Ein Bericht

160 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
1., Aufl., April 2004
SFr. 29.80, 29.80 €
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978-3-85791-454-6

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Schlagworte

Literatur
     
Das wohl persönlichste Buch von Laure Wyss

Eine Gesellschaftsreise nach Spanien wird zur Reise zu sich selbst, zurück in die vergessenen Jahre. Zwischen den Reisenotizen denkt A. über die verflossenen Jahre einer Frau und Mutter nach: «Jetzt sucht die Frau ihre eigene Wahrheit. Hat sie sich nicht oft damit beschäftigt, was die anderen taten, was sie dachten, wie sie redeten, dabei vergass sie sich selbst, liess sich liegen wie ein zerknülltes Taschentuch, las sich nicht mehr auf. Jetzt fragt sie nach verlegten Dingen, nach verloren gegangenen Wörtern, sie will wissen: wie war es, wie war es wirklich, wie, zum Beispiel, war es mit dem Kind. Die Frau will sich der Erinnerung erinnern.»

Laure Wyss
© Ruth Vögtlin

Laure Wyss

Laure Wyss ist am 20. Juni 1913 in Biel/Bienne geboren und dort in die Schule gegangen. Nach der Matura (1932) Sprachstudium in Paris, Zürich, Berlin. Abschluss in Zürich, Lehrerinnenpatent für Deutsch und Französisch, Heirat. Die Kriegsjahre erlebt sie in Schweden und Davos. Sie übersetzt für den «Evangelischen Verlag», auf Anregung des Leiters Arthur Frey aus dem Schwedischen, Norwegischen und Dänischen Widerstandsschriften der skandinavischen Kirchen gegen die deutsche Besatzungsmacht.

1945 Scheidung und fortan in Zürich wohnhaft. 1946 –1948 Redaktorin beim «Schweizerischen Evangelischen Pressedienst». 1949 Geburt eines ausserehelichen Kindes und freie Journalistin. 1950—1962 als Redaktorin beim «Luzerner Tagblatt»; 1958—1967 Redaktorin beim Schweizer Fernsehen. Sie gestaltet das erste Programm für Frauen, später die Diskussionssendung «Unter uns». 1962 tritt Laure Wyss in die Redaktion des «Tages-Anzeigers» ein. 1970 Mitbegründerin des «Tages-Anzeiger Magazins». Seit ihrer Pensionierung 1976 als Schriftstellerin und freie Journalistin für Zeitungen und Radio tätig. Für ihre literarische Arbeit wird sie vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Werkjahr der Max-Frisch-Stiftung, dem Grossen Literaturpreis des Kantons Bern und der Goldenen Ehrenmedaille des Kantons Zürich. Laure Wyss starb am 21. August 2002 in Zürich.

 

Zur Biografie von Laure Wyss siehe auch:

Barbara Kopp: Laure Wyss. Leidenschaften einer Unangepassten

Ernst Buchmüller: Laure Wyss. Ein Schreibleben, DVD

Corina Caduff (Hg.): Laure Wyss: Schriftstellerin und Journalistin

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«Gerade durch den Mut zum persönlichen Bekenntnis gewinnt diese Selbstbefragung, die zur Selbstfindung führt, Allgemeinverbindlichkeit, ja Beispielhaftigkeit.» Neue Zürcher Zeitung

«Sprachlich überzeugt der Bericht, weil er unprätentiös, direkt und anschaulich-handfest, sinnlich formuliert.» Tages-Anzeiger, Zürich

«Das Buch ist in so schlichter Unmittelbarkeit geschrieben, dass man erst bei genauerem Hinsehen erkennt, wie geschickt die beiden Handlungsstränge miteinander verknüpft sind, wie zielsicher einzelne Sätze zupacken, um Flüchtiges festzuhalten, Diffuses zu klären, Emotionales bewusst zu machen.
All das wird erzählt mit einer distanzierten Zurückhaltung, in der doch Betroffenheit mitschwingt, ohne verbittertes Selbstmitleid und ohne ideologische Verallgemeinerung, doch mit einem nachhaltigen und begründeten Zorn auf die gesellschaftlichen Mechanismen, die einer Frau ihren Alleingang unnötig erschweren.» Der Bund

«Die offene, schlichte Sprache des Berichts besticht. In beiden Teilen nimmt der persönliche, sensible Ton den Leser gefangen, berührt das leidenschaftliche doch verhalten formulierte Engagement. Es ist ein stilles Buch, aber um vieles radikaler als so manches Strohfeuer eines theoretisch-schreierischen Machwerks.» Vaterland

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