Samstag, 16. Juni 2018

Anna-Göldi-Menschenrechtspreis 2018: Mariella Mehr

Uhrzeit: 10:00 Uhr

Anna Göldi Museum Glarus
Fabrikstrasse 9
8755 Ennenda

T: 055 650 13 54
E: kontakt@annagoeldimuseum.ch
W: www.annagoeldimuseum.ch


Die Anna-Göldi-Stiftung zeichnet mit ihrem Menschenrechtspreis Menschen aus, welche entweder Opfer von Unrecht und Willkür wurden oder die sich für Menschenrechte und gegen Justiz- und Behördenwillkür einsetzen. Mariella Mehr verkörpert beides: Die 1947 als Tochter von Fahrenden geborene Mehr wurde ihren Eltern vom «Hilfswerk für Kinder der Landstrasse» der Pro Juventute weggenommen. Sie musste danach eine richtiggehende Odyssee in Heimen, Erziehungs-, Strafanstalten und Kliniken über sich ergehen lassen.

Doch Mehr stemmte sich gegen ihr Schicksal. Sie verwandelte ihre Demütigung und Verletzung in ein beispielloses Engagement für Minderheiten (namentlich für die Jenischen), sei dies als kämpfende Politaktivistin oder als Literatin. Wiederholt erhob sie ihre starke Stimme mit ungeheurer bis ungeheuerlicher Wortgewaltigkeit gegen das damalige Unrecht sowie gegen die Misshandlung von Frauen und Kindern in heutiger Zeit. Diesen Kampf um Gerechtigkeit anerkennt die Anna-Göldi-Stiftung mit ihrer Preisvergabe. Die Anna-Göldi-Stiftung setzt damit auch ein Zeichen gegen das Vergessen: Sie soll an all jene Kinder erinnern, die ihren Eltern weggenommen wurden und in Heimen oder als Verdingkinder oft ein hartes Schicksal erfahren mussten und die heute noch darunter leiden.

 

«Ihre Texte beeindrucken durch ihre radikale Wucht und ihre Suche nach jener Gewalt, die Opfer zu Tätern macht.» NZZ am Sonntag