Londons letzter Gast
Emil Zopfi

Londons letzter Gast

280 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
August 1999
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978-3-85791-334-1

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Literatur
     

«No connection». In seinem Hotelzimmer sieht Alex Adank, Computerspezialist von RiskNet, das Gesicht seiner geliebten Claire auf dem Bildschirm des Notebooks einfrieren. Die Hotelcomputer steigen aus. Die Tower Bridge hebt ihre Flügel und lässt Menschen und Autos in die Themse stürzen. Die City of London ist lahmgelegt. Cyberterroristen?

Alex Adank versucht in die Zentrale von RiskNet zu gelangen. Eine Odyssee durch die City beginnt, seltsame Menschen tauchen auf: Was hat der Ripperologe mit dem irren Informatikprofessor zu tun? Steht dieser mit der fundamentalistischen Cyberverschwörung in Verbindung? Warum taucht der schwarze Junge mit seinen Inline-Skates immer wieder auf? Auch Industrietunnels aus dem 19. Jahrhundert und U-Bahnröhren sind eigenartig bevölkert.

Während die City immer mehr aus den Fugen gerät, möchte Alex Adank nur noch eines: zurück zu Claire in die normale Welt. Aber gibt es die überhaupt noch?

Emil Zopfi
© Marco Volken

Emil Zopfi

Emil Zopfi, geboren 1943, studierte nach einer Berufslehre Elektrotechnik und arbeitete als Computerfachmann und Erwachsenenbildner für Informatik und Sprache. Autor von Romanen, Hörspielen, Kinder- und Jugendbüchern. Er lebt heute als Schriftsteller in Zürich. Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Schweizer Jugendbuchpreis, dem Kulturpreis des Kantons Glarus und dem Albert Mountain Award.

 

Peter K. Wehrli

«...das Eine und das Andere...»

und beides bei Emil Zopfi

 

Als Emil Zopfi mit dem King Albert Mountain Award ausgezeichnet wurde, stand in der Preisbegründung: «Emil Zopfi sei DER deutschsprachige Bergschriftsteller der Gegenwart». Und tatsächlich gibt es von ihm nicht nur zahlreiche Bücher, in denen die Bergwelt ein oder das Thema ist und ebenso tatsächlich kann man diesen Autor als Begründer einer eigenen literarischen Gattung betrachten, des «Bergkrimi». In ihrem Zentrum steht die junge Bergführerin Andrea Stamm, die sich angesichts von fürchterlichen Unfällen am Berg unfreiwilligerweise zu einer Art Kommissarin entwickelt, weil sie nicht so voreilig wie andere an Unfälle zu glauben bereit ist. «Spurlos», «Steinschlag» und «Finale» sind Andreas abenteuerliche Felsszenerien.

Aber Emil Zopfi ist nicht einfach nur Bergbuchautor, er ist selber ein begeisterter oder begnadeter Kletterer, der die Herausforderung durch den Berg mit Leidenschaft annimmt. Und wenn man ihn in Interviews (und gar im Fernsehen) von seinen kühnen Klettererfahrungen berichten hört (und sieht), dann drängt sich uns unweigerlich die Frage auf, was und wieviel wohl das Bergsteigen mit dem Schreiben zu tun habe (und beileibe nicht nur mit dem Schreiben über das Bergsteigen). Und Zopfi lässt dabei bald erkennen, dass beide Bedürfnisse gewissermassen einen Ursprung haben. Er erlebt den Kopf, den man zum Schreiben braucht, und den Körper, den man zum Klettern braucht als eine harmonisch funktionierende Art von Mechanismus. So wie in der Geschichte – oder im Krimi – der Kopf einen Weg zum Ziel ersinnt, so gelangt am Berg der Körper selbst zum angestrebten Ziel. Nicht ohne, dass der Geist dabei Machbarkeit und Risikofaktoren fortlaufend zueinander in Beziehung bringt. Und mit Überzeugtheit bringt Zopfi so auch die Tätigkeit des Schriftstellers und jene des Bergsteigers in so enge Beziehung zueinander, dass wir vermuten dürfen, die beiden ergänzten sich gegenseitig, vereinen sich zu einem Dritten, für das man – wäre man Germanist – eine Bezeichnung wie «Sprachwerdung des Empfundenen» erfinden müsste.

Und heute führt uns der Schriftsteller Zopfi vor Augen und vor Ohren, dass er eben nicht nur ein Bergschriftsteller ist. Er lese diesmal nicht über Berge, sagte er in der Ankündigung, er lese über Zürich. Und Zürich ist bekanntlich eine Stadt, – also ziemlich genau das Gegenteil vom Hochgebirge.

Mir will scheinen, das sei Emil Zopfis listige Methode, dieses Spiel mit den Gegensätzen: Der Kopf und der Körper, das Gefühl und die Vernunft, die Elektronik und die Handschrift, die Schiefertafel und der Computer, die Stadt und die aufgewühlte Natur. Mir sagte einmal mein Lehrer: «Die Gesundheit musst Du dir von einem Kranken erklären lassen und die Krankheit von einem Gesunden»: Das Andere vor Augen haben wenn man vom Einen spricht, das Eine sehen, wenn man das Andere anschaut: Beides gehört zusammen: Eines allein wäre stets nur die Hälfte». Und Emil Zopfi ist wahrhaftig kein Schriftsteller, der es mit der Hälfte bewenden lässt: Das Eine und das Andere – die Stadt und das Land. Und das würde heissen: Wer seine Stadt neu und frisch sehen will, der muss sie sich von einem Bergkletterer zeigen lassen. Ich glaube, so Unrecht hatte mein Lehrer da nicht!

Also: Abgesehen vom Gegensatz Stadt – Land, den Emil Zopfi nicht nur lebt, sondern den er andauernd auch in Sprache hereinkippt, lebt und schreibt, verfügt Zopfi auch über ein erstaunliches Inventar von Arten, sich der Stadt anzunähern. Als gebürtiger Gibswiler lebte er 24 Jahre lang im Glarnerland und «eignete sich» Zürich so an, wie es ein Pendler eben tun kann. Er bewohnt die Stadt nicht, «noch nicht», sie hat ihn «noch nicht durchdrungen». Auch wenn es mir schwer fällt, Arbeit und Leben als ein Gegensatzpaar zu bezeichnen, Wohnort und Arbeitsort, auch das sind «zwei Arten von Zürich». Und eine weitere «Annäherungsart» hat er praktiziert: Er hat Zürich zu seiner Heimat gemacht. Ein Ort, eine Stadt kann nicht «einfach so» und beiläufig zur Heimat werden, man muss sie wollen, und Emil Zopfi will sie. Also ist es «sein Zürich» von dem er berichtet, «sein Zürich», das er in Sprache hereinbricht» und es solcherart zu «unserem Zürich» macht.

Da sind Abschnitte aus Zopfs Erstling, der 1977 erstaunliches Furore gemacht hat: «Jede Minute kostet 33 Franken». Vor fast vier Jahrzehnten schon führte uns Emil Zopfi da in ein Rechenzentrum, in eine Vorstufe zur heutigen vollelektronisierten Arbeitswelt. Das Rattern der Lochkarten macht die Romanfigur auf Widersprüche im sozialen Gefüge aufmerksam, auf die Abgründe im Machtgefüge, die auch heute, wo keine Lochkarten mehr rattern, noch immer nicht gelöst sind. Vergrössert eher, obschon doch – wie Zopfi tröstend fast schreibt – obwohl die Technologie doch «das Potential zur weltweiten Kommunikation und zur Verständigung trägt».

Vom Zürich-Bild des elektronischen Zeitalters dann anderthalb Jahrhunderte zurück ins Zürich des historischen «Züriputsch» von 1839. Im Roman «Schrot und Eis».

Doch Zopfi wäre nicht Zopfi, wenn er nicht Gegensätze zusammenführte: Das 21. Jahrhundert drängt beunruhigend ins 19. Jahrhundert hinein. Was Zeit gehabt hätte für Entwicklung, zeigt Anzeichen von Rückbildung: Das Damals und das Heute, der Fundamentalismus und die Aufklärung. Auf dem Umschlag steht zwar «Historischer Roman», das würde stimmen, wenn der Autor sein Thema nicht so eindeutig aus dem Geist von heute aus angehen würde, dass man die Jahre um 1839 als unsere aktuelle Zeit erleben muss.

«Spitzeltango», vollgesogen von hiesigem Lokalkolorit, praktiziert ein ähnliches Hin und Her zwischen Gegensätzen, die gar nicht so gegensätzlich sind, wie sie erscheinen: Das Jetzt und das Damals, als Aufbruch die Herzen und Hirne bewegte um 1968. Zopfis gelenkige Sprachkraft erzählt da nicht einfach von einem Aufbruch, der vor einem halben Jahrhundert war, sie weckt ihn, diesen Aufbruch, im Leser auch jetzt wieder, stösst ihn an, der eigenen Vorstellungskraft immer wieder neu zu vertrauen.

Nein, diesmal will ich nichts über den Leisten der Gegensätze schlagen – oder höchstens den: Je mehr ich Zopfi lese, umso mehr wächst die Ahnung, Zürich liege am Fusse des Matterhorns oder in der Flanke der Denti della Vecchia. Kopf und Körper kommen auf gleiche Weise zum Zug!

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Crick steigt mit einer Kerze in der Hand ...

Crick steigt mit einer Kerze in der Hand die steile Treppe ins Kellergeschoss hinab. Ein Gang führt weiter in ein modriges Gewölbe, das mit Spinnweben verhangen ist. Feuchtigkeit glitzert an den Mauern. Mit feierlicher Stimme kündigt er an: «Die grosse Maschine!»

Sie bleiben vor einem unförmigen Gebilde stehen, das mit fleckigen Leintüchern zugedeckt ist. Crick reisst sie mit einem Ruck weg, als ob er ein Denkmal enthülle. Kalkstaub rieselt zu Boden. Jedes Wort betonend sagt er: «Die grosse Maschine. Analytical Engine. Die grösste Denkleistung der Geschichte, materialisiert in einer genialen Konstruktion.»

Alex erblickt im Kerzenlicht ein verrostetes Monstrum aus Zahnrädern, verstaubten Nockenscheiben, Wellen, senkrecht aufragenden Ziffernwalzen, Zahnstäben, die wie Spiesse nach allen Seiten in die Dunkelheit stechen. «Speicherstäbe, dezimal», erklärt Crick andächtig, beginnt eine Handkurbel zu drehen. Ächzend und klappernd setzt sich der Mechanismus in Bewegung, so mühsam und widerborstig, als habe er die letzten hundert Jahre vor sich hin gerostet. Das soll Zukunft sein? Der Mann ist vollkommen übergeschnappt. Warum hängt sich Ann an einen solchen Spinner? Ausgerechnet sie als Corporate Security Officer in einem HighTech Unternehmen, das die modernste Technologie der Welt einsetzt.

Crick bekommt einen roten Kopf vor Anstrengung, japst nach Atem im Takt mit dem Rattern der Maschine, dreht mit beiden Händen am Kurbelrad, bis ihm die Kraft ausgeht. «Babbage wollte die Maschine mit Dampf antreiben. Darum prägte er die Metapher vom Rechnen mit Dampf.» Crick ringt nach Luft und gibt auf. «Kommen Sie.»

Auf einem Tisch türmen sich rechteckige Kartonstücke mit runden Löchern, die mit Leinenstreifen zusammengeklebt und wie eine Handharmonika gefalteten sind. «Was ist das?» Der Professor stellt eine Prüfungsfrage.

Alex antwortet gehorsam: «Das Programm.»

«Richtig! Ada hat es geschrieben. Also ich meine, Ann … Ein zyklischer Algorithmus, der sich endlos wiederholt und in einem immer exakteren Resultat konvergiert. Ada bezeichnete die Analytical Engine als die Maschine, die sich in den eigenen Schwanz beisst . Wie recht sie hatte, beweisen die Ereignisse dieser Tage.»

«Was leistet das Programm?»

«Berechnung der Zahl Pi …» Liebevoll lässt Crick die Programmharmonika durch seine Finger schnarren. Dann flüstert er: «In allen Geschichtsbüchern steht, Babbage sei gescheitert. Er habe seine Maschine nie vollendet. Eine Lüge. Was sie hier sehen, ist seine Konstruktion. Es ist das Original, gebaut von Joseph Clement. Ich habe sie hier im Keller entdeckt, in einem gefangenen Raum, nachdem wir das Haus gekauft hatten. Ada hat sie programmiert. Sie funktioniert. Hier ist der Beweis …» Er schreitet zu den Zahlensäulen, liest die Ziffern von den Rädern «3.1415926535. Pi auf elf Stellen, wie finden Sie das?»

«Moderne Computer haben Pi auf Millionen von Stellen berechnet. Was soll das?»

«Sie hatten! Die Analytical Engine ist der einzige Computer in London, der noch zuverlässig arbeitet. Er war der letzte und wird der erste sein. Wie es in der Bibel steht.»

Alex schaut zu, wie Crick mit einem Schraubenzieher im Mechanismus stochert. Er wird das Gefühl nicht los, es habe sich nichts bewegt ausser der Handkurbel und ein paar Zahnrädern. Alles ist Betrug, man spielt ihm etwas vor, hat ihn in eine Falle gelockt. Oder dann ist Crick wirklich ein Verrückter, von der Geschichte besessen wie Laurie, der Ripperologe. Vom gleichen Wahn gepackt, nur in der Vergangenheit würden sich die Lösungen finden für die Probleme der Zukunft.

«Ada hat mir erzählt, Sie seien auch in der Kryptologie tätig gewesen. Stimmt das?»

«Ada? Eben sagten Sie, Ada habe im neunzehnten Jahrhundert gelebt.»

«Ich meine natürlich Ann.» Crick lächelt verkrampft. «Oft nenne ich sie Ada. Ihre Dissertation, Sie verstehen … Unser Altersunterschied ist ähnlich wie jener von Babbage und Lady Lovelace … Auch sonst haben die beiden viel gemeinsam. Ann und Ada … Sie verstehen.»

Alex versteht. Sagt: «Mein Fachgebiet ist Netzsicherheit. Kryptologie gehört natürlich dazu. Aber der eigentliche Experte war John Goodrich.»

Der Professor fährt mit einem öligen Lappen zärtlich über die rostigen Metallstäbe und Zahnräder. «Wissen Sie, dass sich auch Babbage mit Kryptologie beschäftigt hat? Unter anderem mit Anagrammen.»

«Ich weiss», wirft Alex hin, um seine Überraschung zu verstecken.

«Sie wissen ja alles, Sir. Kennen Sie denn Babbages Anagramme?»

Als Alex zögert, greift er sich einen Notizblock aus der Brusttasche des Labormantels, schreibt ein Wort darauf: misrepresentations.

«Das ist mein Favorit. Sehen Sie eine Lösung?»

Alex überlegt einen Augenblick, schüttelt den Kopf.

«In diesem Anagramm ist meine ganze Philosophie zu Babbage verpackt. Deshalb habe ich es als Motto meinem Buch vorangestellt.»

«Misrepresentations. Was haben wir denn falsch dargestellt?»

«Die Zahlen! Genau wie die Römer!» ruft Crick aus. «Leibniz nannte das Dualsystem göttlich, doch im Grunde genommen stammt es vom Teufel. Siliziumtechnologie ist Erde, entstammt folglich der Hölle. Jetzt gibt nur eines: von vorne beginnen! Bei der Mechanik, die sichtbar ist, durchschaubar, beherrschbar und menschlich. Und beim Dezimalsystem, das uns Gott in die Hände gelegt hat. Das er uns buchstäblich auf den Leib schrieb.» Er hebt seine unversehrte Hand, spreizt die Finger. «Und nun die geniale Lösung …» Er streicht Buchstabe um Buchstabe, auf dem Zettel wächst ein Satz: I tore ten Persian Mss.

«Genial, nicht wahr?» Cricks Augen leuchten.

«Und was soll das bedeutet?»

«Ich zerriss zehn persische Märtressen. Vielleicht …» Crick zwinkert ihm kumpelhaft zu. «Interpretieren Sie es, wie sie wollen.» Das Lachen lässt sein Gebiss klappern. Crick, die Grille.

Er dreht sich um und steigt die Treppe voran ins Erdgeschoss.

Aargauerzeitung, 18. August 1999
St. Galler Tagblatt, 04. September 1999
Tages-Anzeiger, 14. September 1999
Die Südostschweiz, 17. September 1999
Berner Zeitung, 11. Dezember 1999
Der Bund, 22. Januar 2000
Der Landbote, 08. März 2000


«Das Buch gibt logischerweise keine klare Lösung, geht es doch genau darum, wie denn Realität und Cyberspace noch zu unterscheiden sind und ob nicht alles letztlich gleich (un)wahrscheinlich sei.» Tages-Anzeiger

«Der Roman des Computerfachmanns und Literaten Zopfi erscheint in einer Zeit, in der die digitale Vernetzung und Abhängigkeit rasant voranschreitet, das Schlagwort vom globalen Dorf in vieler Munde ist und noch niemand so recht weiss, wohin dies eigentlich führt. Schon heute hockt ein grosser Teil der Werktätigen vor irgendeiner computergesteuerten Anlage. Dass die Menschen dadurch menschlicher werden, als sie es vorher schon nicht waren, ist zu bezweifeln. Der Blackout bedeutet nicht die Revolution.
‹Londons letzter Gast› jedenfalls ist ein spannender, düsterer, auch gesellschaftskritischer Roman. Bleibt im Sinne der guten Utopie zu wünschen, dass Zopfis Untergangsszenario für die computerisierte Gesellschaft des 21. Jahrhunderts Fiction bleibt.» Südostschweiz

«Emil Zopfi setzt in seinem neuen Roman so ungefähr alles ein, was ihm an besonderen Kenntnissen und Fertigkeiten zur Verfügung steht. Der 1943 geborene Autor ist bekanntlich ausgebildeter Computer und Informatikfachmann. Das erlaubt es ihm, das zukünftige elektronische System mitsamt der denkbaren Gefährdung, die diesem innewohnt, mit hoher Wahrscheinlichkeit und imponierender Detailimagination auszumalen. Ein Werksemester in London sodann hat er offensichtlich dazu verwendet, die City genauestens zu erkunden, und zwar nicht nur ober, sondern auch unterirdisch. Darum kann er die Leser sicher von quasirealem Schauplatz zu Schauplatz führen und die Orte der düsterdramatischen Ereignisse anschaulich schildern. Und schliesslich kommen sein schriftstellerischer Spürsinn fürs Abenteuerliche und für immer neue Steigerungsmöglichkeiten sowie die aufmerksame Beobachtung aktueller Bedrohungen zum Zug, so dass er seinen Helden Adank einer bis zuletzt nicht abreissenden Verkettung von immer neuen Rätseln und lebensgefährlichen Attacken aussetzt. Damit hat es in diesem Roman aber denn doch nicht sein Bewenden. Zopfi weder blinder Computerfreak noch naiver Fortschrittsanbeter stellt der technifizierten Kommunikation bewusst die einfache, ursprüngliche, um nicht zu sagen primitive entgegen, den direkten Wortwechsel von Angesicht zu Angesicht, und sogar noch, wenn alles andere versagt, die Flaschenpost, wie wir sie aus vorgestrigen Schiffbrüchigengeschichten kennen. Dank diesem erzählerischen Kunstgriff erhält die Horrorvision einer Weltstadt im absoluten elektronischen Blackout eine bemerkenswerte zusätzliche Dimension.» Der Bund

«Ein Held ist Alex nicht und auch kein Ideologe. Zwar diskutiert er auf dem Kanalschiff über Marx und die Verwirklichung des Sozialismus. Doch welches die richtige Gesellschaftsordnung für die Zukunft sein könnte, interessiert ihn kaum. Zopfis Thema ist die drohende Katastrophe – und noch stärker die Reaktion der Menschen darauf. Der Computerabsturz und Alex' Odyssee sind ein Bild dafür – ein monströses, packend geschriebenes. Sein letzter Roman, ‹Kilchenstock›, zeigte ein anderes: den Bergsturz, der dann doch nicht stattfindet. Eine urbane Odyssee.» Der Landbote

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