Gottfried Honegger
Widerstand aus Verantwortung
Texte zu Städtebau, Kunst und Politik
Januar 1991
vergriffen
978-3-85791-191-0
«Neugierde auf die Zukunft der Welt» bestimmt das malerische und bildhauerische und auch ds publizistische Werk des Zürcher Konstruktivisten Gottfried Honegger. Der Band enthält Essays, Reden und Aufsätze, in denen er sich mit der politischen, gesellschaftlichen und ästhetischen Umwelt auseinandersetzt. Geschriebene Plädoyers eines sehenden Zeitgenossen.
Gottfried Honegger – «anfällig für Begeistgerung, die ihn atätig macht und offen und menschengläubig, geht er ohne Deckung ins Gelände», so Max Frisch über seinen Freund Honegger – ist Maler und Schöpfer zahlreicher Werke im lffentlichen Raum. Seine Auffassung von Kunst, die der Gesellschaft und den Menschen verpflichtet ist, veranlasst ihn, die Nahtstellen zu beschreiben, wo Kunst, Politik, Umwelt und Gesellschaft sich berühren. Neben der Arbeit in Gremien der Sozialdemokratischen Partei in Zürich, sind es vor allem Aufsätze, Reden, Essays, in denen Gottfried Honegger sich vehement und unmissverständlich zu Wort meldet – «polemische Fetzen» nannte eine Zürcher Zeitung seine Ausführungen.
Der Band enthält Texte, die in den letzten zehn Jahren entstanden sind: Plädoyers gegen Stadtzerstörung und Fassaden-erhaltende Denkmalpflege, gegen links-grüne Nostalgie, gegen die optisch-ästhetische Umweltverschmutzung. Aufforderungen, Verantwortung zu übernehmen, «es besser zu machen», die Probleme unserer Zeit ernstzunehmen und sich einzumischen. In Zeiten der Unverbindlichkeit und des Sauglattismus ein unzeitgemässes Buch, das den Mut zur Hoffnung fordert.

© Julieta Schildknecht