Georges Haldas
Der Raum zwischen zwei Wörtern / L’espace entre deux mots
Gedichte französisch und deutsch
Herausgegeben und übersetzt von Christoph Ferber / Mit einem Nachwort von Barbara Traber
April 2017
978-3-85791-799-8
«Schliesst eine riesige Lücke.» NZZ
Ein literarischer Mythos in der Romandie, im deutschsprachigen Raum zu entdecken: der Lyriker Georges Haldas.
Georges Haldas, den Genfer Schriftsteller mit den auffallend dicken Brillengläsern und den griechischen Wurzeln, kennt man in der Deutschschweiz vor allem als Chronist der Rhonestadt und vielleicht noch wegen seiner Leidenschaft für den Fussball. Sein lyrisches Gesamtwerk jedoch, das mehr als tausend Gedichte umfasst, jedes «ein Bruchstück des Unaussprechlichen», ist bisher kaum beachtet worden. Erstmals liegt nun eine von Christoph Ferber ins Deutsche übertragene repräsentative Auswahl aus der Fülle von Gedichten vor, die Haldas, der das Poetische überall und in allem fand, publizierte. Mit einer unerhörten Sensibilität und Intensität spricht er in meist knappen, unvermittelt aneinandergereihten Sätzen und Bildern von den kleinen Dingen, die das Leben ausmachen, von Schmerz und Trauer und vom Glück, von Sonnenaufgängen, vom Rückzug in die Stille, von Kaffeehäusern und vom Geruch des Brotes, der Erinnerungen an die Kindheit weckt.
© Horst Tappe / Keystone
Georges Haldas
1917–2010, Sohn eines Griechen und einer Schweizerin, verlebte die ersten Jahre seiner Kindheit in Griechenland und kam mit neun Jahren in die Schweiz. Er studierte Literatur in Genf, arbeitete als Hauslehrer, Journalist und Buchhändler. Er übersetzte Anakreon, Catull und Umberto Saba ins Französische und publizierte zahlreiche eigene Werke – Gedichtbände, Essays, Notizbücher, Chroniken, Romane –, für die er vielfach ausgezeichnet wurde.© Yvonne Böhler
Christoph Ferber
Geboren 1954. Aufgewachsen in Sachseln, Obwalden. Studium der Slawistik, Romanistik und Kunstgeschichte in Lausanne, Zürich und Venedig. Dort Promotion mit einer Arbeit zum russischen Symbolismus. Tätigkeit als freier Übersetzer. Wohnt auf Sizilien. 2014 Auszeichnung mit dem Spezialpreis Übersetzung des Schweizerischen Bundesamts für Kultur, 2016 dem Paul Scheerbart-Preis.Übersetzungen, fast ausschliesslich lyrischer Texte, aus dem Italienischen (Gaspara Stampa, Vincenzo Cardarelli, Eugenio Montale, Salvatore Quasimodo, Attilio Lolini, Giorgio Orelli, Giovanni Orelli, Pietro de Marchi, Remo Fasani, Aurelio Buletti, Francesco Chiesa, aus dem Russischen (Michail Lermontow, Fjodor Tjutschew, Sinaida Hippius, Fjodor Sologub, Wjatscheslaw Iwanow, David Samojlow), dem Französischen (Stéphane Mallarmé, Werner Renfer), dem Polnischen (Juliusz Slowacki) und Bulgarischen (Dimtscho Debeljanow).
© Markus Traber
Barbara Traber
Barbara Traber, geboren 1943 in Thun. Handelsdiplom, Auslandsaufenthalte in London, Lagos, Paris. Lebt in Worb BE als Autorin, Übersetzerin, Lektorin. Zahlreiche Veröffentlichungen, auch in Mundart.Neue Zürcher Zeitung, 23. Mai 2017
Perlentaucher, 23. Mai 2017
Die Zeit, 6. Juli 2017 (Gedichtabdruck)
«Diese Auswahl schliesst nicht nur eine riesige Lücke, sie öffnet auch den Blick auf ein singuläres Schaffen. Der Übersetzer Christoph Ferber hat die gewaltige Aufgabe übernommen, aus rund einem Dutzend Gedichtbänden eine Auswahl zu treffen. Ferbers schnörkellos und dennoch grazil genau – bis hin zu den musikalischen Feinheiten der vielfachen Assonanzen – übersetzte Auswahl vermittelt schon in sich selbst, wovon der Basso continuo dieser Gedichte stets handelt: die Trauer über die Unzulänglichkeit des Daseins, über die Versehrtheit des Menschen und über alles unwiederbringlich Verlorene.» Neue Zürcher Zeitung