Hannes Binder
Der digitale Dandolo
Graphic Novel
Februar 2020
978-3-85791-886-5
Neue Brücken, alte Meister und QR-Codes in Venedig
An einem unschuldigen Tag wird Hannes Binder zu einer Tagung nach Venedig eingeladen mit dem Titel «Der digitale Dandolo». Als Künstler soll er den Kongress zur Zukunft Venedigs begleiten. Ein Jahr später sitzt er in einem Zimmer mit Blick auf die Dächer Venedigs. Der blinde Doge Enrico Dandolo stand offenbar am Anfang von Venedigs Aufstieg, hat er herausgefunden. Mit 83 Jahren war er 1204 zu einem Kreuzzug aufgebrochen, hatte aber, statt das Heilige Land zu befreien, das christliche Konstantinopel erobert. Dort wurde ganz unchristlich drei Tage lang geplündert. Vom Papst exkommuniziert, gründete er ein lateinisches Kaiserreich. Waren das die Träume der digitalen Kongressveranstalter? Dem armen Zeichner schwirrt der Kopf und fallen die Augen zu, nur, um erst recht von Dandolo und anderen Venezianern heimgesucht zu werden. Hannes Binders neues Buch zelebriert Venedig als Albtraum, durch den die klassischen Maler ebenso geistern wie die digitalen Errungenschaften. Über QR-Codes lassen sich dabei die klassischen Vorlagen von Tintoretto, Carpaggio, Tiepolo und anderen aufrufen, die Hannes Binder traumwandlerisch verarbeitet hat.
«Seine Bilder lassen alle möglichen Perspektiven und Zeitebenen ineinanderfliessen und entwickeln nicht nur durch ihren Ideenreichtum, sondern auch durch die Virtuosität der Umsetzung einen starken Sog. Meisterlich!» NZZ am Sonntag
Hannes Binder
Hannes Binder, geboren 1947 in Zürich, studierte an der Kunstgewerbeschule Zürich, arbeitete als Grafiker und Illustrator in Mailand und in Hamburg. Lebt heute als freischaffender Illustrator und Künstler in Zürich. Sein Werk ist vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Schweizer Kinder- und Jugendmedienpreis, dem Hans Christian Andersen Award und mit einer Anerkennungsgabe der Stadt Zürich. 2022 erhielt er für sein künstlerisches Schaffen den Kulturpreis des Kantons Zürich. Im Limmat Verlag sind neun Bücher von Hannes Binder erschienen, zuletzt «Dada», «Born des Bösen» und «Der digitale Dandolo».Museum Strauhof, Januar 2020
Tages-Anzeiger, 13. Februar 2020
NZZ, 14. Februar 2020
WOZ, 27. Februar 2020
Neues Deutschland, 10. März 2020
Büchermagazin, 13. März 2020
Schweizer Familie, 30. April 2020
SRF Kultur-Talk, 2. März 2022
«Bilder lesen ist bei Hannes Binder fast immer unausweichlich, denn seine Werke funktionieren auf zwei Ebenen. Er fängt beides ein, Stimmung und Sinn, scheinbar leichtfüssig und ohne zögern.» NZZ
«Binders dunkle Illustrationen, präzis und detailliert, entstehen in einer Feinarbeit, die dem Zeichner in den besten Momenten mental entgleitet und wirken durch die verwendete Schabkartontechnik wie aus der Zeit gefallen.» Tages–Anzeiger
«Mit seiner Schabkartontechnik ist Hannes Binder zur eigenen Marke geworden. Im Strauhof kann man sich in seinen flimmernden Strichwelten verlieren.» WOZ
«Der Zürcher Illustrator überträgt seit Jahrzehnten Erzählungen und Gedichte in komplexe Bildkompositionen: Binder zeigt Schauplätze und Figuren, er interpretiert Handlung und Sprache und transformiert sie in seinen charakteristischen Schabkarton-Zeichnungen zugleich zu etwas Eigenem, Neuem.» Strauhof