Dorf im Himmel
Charles Ferdinand Ramuz

Dorf im Himmel

Roman

Übersetzt von Steven Wyss / Mit einem Nachwort von Steven Wyss

128 Seiten, Leinen bedruckt, Titel der Originalausgabe: «Terre du ciel», Éditions Mermod, Lausanne 1941.
April 2025
SFr. 30.–, 26.– € / eBook sFr. 25.–
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978-3-03926-084-3

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Schlagworte

Literatur Übersetzung
     
«Atemberaubend!» CH Media

Die Bewohnerinnen und Bewohner eines Bergdorfes steigen aus ihren Gräbern und gehen zurück in ihre Häuser. Im neuen, paradiesischen Dorf im Himmel ist alles perfekt, absolut makellos. Es gibt keine Trauer mehr, keine Müdigkeit, keine Sorgen.
Die Menschen nehmen ihren Alltag wieder auf, aber nicht, weil sie müssen, sondern weil sie es gerne tun. Chemin, der Schreiner, braucht keine Särge mehr zu machen, der blinde Bé kann wieder sehen, die alte Catherine und ihre Enkeltochter Jeanne sind wieder vereint. Allmählich verlieren die Menschen die Erinnerung an ihr altes, irdisches Leben.
Als die Ziegenhirtin Thérèse eines Tages mit einem Tier zu wenig von der Weide zurückkommt, gerät das Paradies ins Wanken. Ein meisterhaft erzählter Roman über die Relativität des Glücks.

Charles Ferdinand Ramuz
© KEYSTONE/ROGER VIOLLET/Gaston Paris

Charles Ferdinand Ramuz

«Ich bin 1878 zur Welt gekommen, aber sagen Sie es nicht. Ich bin als Schweizer zur Welt gekommen, aber sagen Sie es nicht. Sagen Sie, dass ich im Pays-de-Vaud zur Welt gekommen bin, einem alten savoyischen Land – das heisst dem Languedoc, dem französischen Sprachraum zugehörig –, und an den Ufern der Rhone, unweit ihrer Quelle. Ich habe Altphilologie studiert; sagen sie es nicht. Sagen Sie, dass ich bestrebt war, kein Altphilologe zu sein, was ich im Grunde nicht bin, sondern ein Enkel von Winzern und Bauern, und es war mein Wunsch, ihnen Ausdruck zu geben. Doch ausdrücken heisst erweitern. Mein tiefstes Bedürfnis ist es, zu erweitern ... Ich bin ganz jung nach Paris gekommen; in Paris und wegen Paris habe ich mich kennen gelernt. Während zwölf Jahren habe ich jedes Jahr wenigstens einige Monate in Paris verbracht; und die Reisen von Paris heim und von daheim nach Paris sind meine einzigen Reisen geblieben! (Ausser jener, die ich aus Religion unternommen habe, der Rhone nach bis ans Meer, mein Meer.)»

Ramuz war mit Mitteilungen über seine Person äusserst sparsam. In seinem Tagebuch, das er vor der Veröffentlichung überarbeitete, findet man nur wenige Hinweise auf sein Privatleben. Sein umfangreicher Briefwechsel gibt nur Aufschluss über seine literarischen Projekte und über das kulturelle Leben der damaligen Westschweiz.

Ramuz wurde am 24. September 1878 in Lausanne geboren; sein Vater hatte ein Kolonialwarengeschäft und war später Weinhändler. Nach dem Collège classique besuchte Ramuz das Gymnasium und liess sich 1896 in der philosophischen Fakultät einschreiben. Ein Aufenthalt in Karlsruhe hinterliess wenig Erinnerungen, dafür den Entschluss, Dichter zu werden. Nicht ohne Schwierigkeiten erhielt er vom Vater die Erlaubnis, seine Studien in Paris fortzusetzen, um eine Doktorarbeit über den Dichter Maurice de Guérin zu schreiben. Daraus wurde nichts, dafür fand er sich in Paris als Dichter. Mehr als zehn Jahre verbrachte er – mit längeren Unterbrüchen – in Paris. Dort lernte er auch seine Frau kennen, die Malerin Cécile Cellier. Im Krieg lernte er Igor Strawinsky kennen; aus ihrer Zusammenarbeit entstand die «Histoire du Soldat».

Von 1926 an veröffentlichte der Pariser Verlag Grasset seine Werke. 1936 erhielt er den Grossen Preis der Schweizer Schillerstiftung. Ramuz starb am 23. Mai 1947 in Pully bei Lausanne.

François Bondy über das literarische Werk des Schriftstellers Charles-Ferdinand Ramuz im «Monatsmagazin» des Schweizer Fernsehens am 21.12.1977:

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Steven Wyss
© Raffael Thielmann

Steven Wyss

Steven Wyss, geboren 1992 in Thun, übersetzt Literatur aus dem Französischen und lebt in Zürich. 2023 erhielt er den Kulturförderpreis der Stadt Thun sowie eine literarische Auszeichnung der Stadt Zürich für seine Übersetzung von C.F. Ramuz’ «Sturz in die Sonne», 2024 einen Werkbeitrag des Kantons Zürich.

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LeseprobeS.1-22

 Südostschweiz, 10. April 2025
Herrgöttli Panaschiert Podcast, 16. März 2025
Blick, 10. April 2025
Ö1 Radio, 20. April 2025
SRF Regionaljournal Bern Freiburg Wallis , 21. April 2025
WDR 5, 21. April 2025 
Whatchareadin.de, 24. April 2025
Aus-erlesen.de, 27. April 2027
Deutscher Bibliotheksdienst ekz, 19. Mai 2025
Deutschlandfunk «Büchermarkt», 2. Juni 2025
Die Zeit, 5. Juni 2025
Literattur.ch, 9. Juni 2025
Hessischer Rundfunk hr2, 13. Juni 2025
BuchZeichen, 17. Juni 2025
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21. Juni 2025
Zeitzeichen, Juli 2025
Prättigauer Zeitung, 25. Juni 2025
P.S., 27. Juni 2025
NZZ am Sonntag, 29. Juni 2025
Südkurier, 3. Juli 2025
Weltwoche, 10. Juli 2025
CH Media, 27. Juli 2025
evangelisch lesen, 8. September 2025

 


«So lässt sich ‹Dorf im Himmel› auch als Buch der Stunde lesen - wie im Übrigen bereits ‹Sturz in die Sonne› (2023) als prophetische Vision der Klimakatastrophe. Auch diesen Roman hat Ramuz vor rund hundert Jahren geschrieben.» Philine Erni, Keystone-SDA

«Unbedingt lesen.» Udo Feist, WDR

«Ausgezeichnete Übersetzung von Steven Wyss.» Daniel Weber, Weltwoche

«Ramuz macht dieses Büchlein zu einem großen Roman. Dieses Buch wird ebenso viele Leser wie Interpretationen finden. Charles Ferdinand Ramuz sichert es eine kleine Unsterblichkeit. Brillant ins Deutsche übertragen von Steven Wyss.» Heike Kunert, Die Zeit

«Das Gewaltige an Ramuz ist vor allem seine Sprache, die einen mitreisst. Das ist in diesem Roman auch vollständig erhalten. Mit einem wunderbaren Nachwort von Steven Wyss.» Markus Gasser, BuchZeichen

«‹Dorf im Himmel› fasziniert literarisch wie gedanklich zeitlos gut. Es ist ein schmaler, großer Roman, der fesselt. Er erzählt in erdig-bildstarkem Ton anschaulich und vordergründig schlicht, verbindet aber profund diese Welt der Berge mit jener Frage, was Glück bedeutet. Ohne theologische Spekulation und fern von hölzernen Metaphern holt er die Auferstehung leibhaftig mitten ins Leben zurück, mit dessen Vergänglichkeit das Buch seltsam tröstlich versöhnt – es ist ein Bekenntnis zum Menschen, das Steven Wyss vorzüglich ins Deutsche übertragen hat.» Udo Feist, Zeitzeichen

«Nach ‹Sturz in die Sonne›, dem prophetischen Roman über eine Klimakatastrophe, ist – wiederum trefflich übertragen von Steven Wyss – ein weiterer Roman des grossen Waadtländer Schriftstellers Charles Ferdinand Ramuz (1878–1947) zu entdecken.  Manfred Papst, NZZ am Sonntag

«Steven Wyss gelingt es, den zeitlichen und stilistischen Abstand, den Ramuz bereits zu seiner Gegenwart einnimmt, einerseits zu bewahren, ihn andererseits aber behutsam von seiner durch das Verstreichen der Zeit unvermeidlichen Patina zu befreien. Dass dies eine wahrlich kunstvolle Aufgabe ist, die von keinem Algorithmus einfach ‹erledigt› wird, führt Steven Wyss’ Übertragung eindrucksvoll vor. Wir würdigen seine ganz eigene Sprachkraft!» Fachstelle Kultur Kanton Zürich anlässlich des Werkbeitrags für Steven Wyss

«Bildstark und sprachlich interessant.» Koni Loepfe, P.S.

«Es steckt eine Welt in diesem Büchlein. Mehr als 80 Jahre ist es dem deutschsprachigen Publikum unbekannt geblieben. Gut, dass sich das nun ändert.» Johannes Bruggaier, Südkurier

«Ein ganz schmales Büchlein, das kann man auf einen Rutsch weglesen. Es gehört zu diesen kleinen Büchern, die dann erst im Nachhinein Wirkung zeigen.»  Ingeborg Jakobi, Ulenspiegel Buchhandlung

«Das Buch ist sprachlich hochinteressant. Dem Werk hätte kein besserer Übersetzer passieren können.» Jessica Englschalk

«Ramuz’ kleines Buch entwickelt sich zu einer Meditation über das Glück der Endlichkeit, um schließlich in einer apokalyptischen Szenerie zu enden. So surreal die Ereignisse in diesem Buch, so wenig Worte macht Ramuz um ihr Wie und Warum.» Leander Berger, Frankfurter Allgemeine Zeitung

«Die unerhört präzise, poetische Bildsprache ist von solch archaischer Schönheit, dass einem das Herz aufgeht. Dass einer so schreiben konnte: atemberaubend! Eine grossartige Übersetzung von Steven Wyss.» Hansruedi Kugler, CH Media

«Charles Ferdinand Ramuz versteht es meisterhaft, ab der ersten Zeile (!) den Leser für sich zu gewinnen. Ganz großes Kino.» Aus-Erlesen.de

«In apokalyptischen und sprachgewaltigen Bildern zeigt der Autor die Bedrohung einer vermeintlichen Idylle. Und an diesem Punkt erhält die Handlung Gleichnischarakter und Aktualität. Was ist Glück? Und was ist mit denjenigen, an ‹die man nicht mehr dachte?› Ein Buch, das seine Leser beeindruckt und nachdenklich zurücklässt.» Whatchareadin.de

«Wir sollten mehr Ramuz lesen.» Litteratur.ch

«Eine nachdenklich stimmende Lektüre über den Sinn von Veränderungen.» Elisabeth Schmitz, evangelisch.lesen

Wann Was Wo
09. Nov. 25
10:00 Uhr
BergBuchBrig
Lesung und Gespräch mit Steven Wyss
Zeughaus Kultur
3902 Brig-Glis