Die Schwabengängerin
Regina Lampert

Die Schwabengängerin

Erinnerungen einer jungen Magd aus Vorarlberg 1864-1874

Herausgegeben von Bernhard Tschofen

448 Seiten, 22 Abb., gebunden
April 2022
SFr. 44.–, 39.– € / eBook sFr. 35.–
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978-3-03926-039-3

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«Ein sozialgeschichtliches Dokument erster Güte!» FAZ

Regina Lampert erlebt als «Schwabengängerin» und Dienstbotin das dörfliche Schnifis, die bittere Realität auf einem Gut in Oberschwaben und die städtische Betriebsamkeit im kleinbürgerlichen Feldkirch. Mit unvergleichlicher Fabulierlust und Beobachtungsgabe und der Fähigkeit, Stimmungen wiederzugeben, beschreibt sie die Freuden und Leiden des Alltags in einer sich rasch modernisierenden Gesellschaft. Ein dichter Text in einem eigenwilligen und authentischen Duktus und mit bestechenden erzählerischen Qualitäten, eine Entwicklungsgeschichte aus dem kleinbäuerlichen Milieu.

Lamperts Memoiren sind ein frühes und eindrückliches Zeugnis aus dem Leben der sogenannten «Schwabenkinder»: Bergbauernkinder aus Vorarlberg, Tirol, der Schweiz und Liechtenstein, die bis ins frühe 20. Jahrhundert aufgrund der Armut ihrer Familien alljährlich im Frühjahr durch die Alpen zu den «Kindermärkten» in Oberschwaben zogen, um dort als Saisonarbeitskräfte an Bauern vermittelt zu werden.

Regina Lampert

Regina Lampert

Regina Lampert, 1854 im voralbergischen Schnifis als Kind armer Leute geboren und 1942 in Zürich gestorben. Sie stammt aus einer kinderreichen Familie und lebte ab 1864 für einige Jahre für einen langen Sommer auf einem Bauerngut in Berg bei Friedrichshafen, wo sie als Hilfe in Haus und Hof arbeiten musste. Später arbeitete sie als Magd in Saisonarbeit bei verschiedenen Bauernfamilien in Voralberg und im Kloster der Dominikanerinnen in Altenstadt. Ebenfalls diente sie im beliebten Ausflugsgasthaus Maria Grün bei Frastanz und in einem bürgerlichen Haushalt in der Stadt Feldkirch. 1875 zog sie in die Schweiz und half ihren Brüdern bei der Etablierung eines Bauunternehmens in der Nähe von St.Gallen. 1929 begann sie als über Siebzigjährige ihre Jugenderinnerungen niederzuschreiben. Im Lauf von fünf Jahren füllte sie neun Schreibhefte, die sie ihrer Familie hinterliess. Auf Initiative einer ihrer Enkelinnen erschien aus diesen Schreibheften 1990 ein Manuskript. Das erfuhr seither mehrere Auflagen.

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Leseprobe S. 1-17 / 47-50 inkl. Vorwort, Einführung und Inhaltsverzeichnis

Kultur, 11. Mai 2022
Die ZEIT, 12. Mai 2022
Servus. Grüezi. Hallo. Podcast der Zeit, 11 Mai 2022
P.S. Buchbeilage, 17. Juni 2022
Thema Voralberg, November 2022
Schwäbische Zeitung, November 2022


«Es liest sich auch 25 Jahre nach der Erstveröffentlichung noch höchst spannend, und es tut einmal mehr gut, wenn ein autobiografisches Manuskript nicht unkommentiert und unreflektiert abgedruckt, sondern fachkundig editiert wird.»  Markus Barnay, Kultur

«Eine beeindruckende und seltene Quelle. Einerseits, weil Regina Lampert die Gabe hatte, packend zu erzählen. Und andererseits, weil man Geschichte aus den untersten sozialen Schichten fast nie so hautnah und so direkt zu lesen bekommt.» Florian Gasser, Die ZEIT

 «Regina Lamperts ‹Schwabengängerin› bietet eine interessante und spannende Lektüre. Das Buch korrigiert allzu naive Projektionen vom einfachen bäuerlichen Leben früherer Zeiten, wobei aber auch so manche erstaunliche Sitten und Verhältnisse dem Leser vor Augen geführt werden. Zudem mag es das aktuelle Phänomen der Arbeitsemigration in einem etwas anderen Licht erscheinen lassen. Liebevoll herausgegeben und sorgfältig kommentiert, reiht es sich in jenen volkskundlichen Trend der Literatur ein, der unter den aktuellen Strömungen wohl einer der angenehmsten ist.» Deutsche Welle, Köln

«Der normale Lebenslauf eines Kindes im 19. Jahrhundert: Sechstagewoche mit zwölf Stunden Arbeit täglich, tyrannische Bäuerinnen und eine entwickelte Jugendkultur rund um den Schuhplattler. Regina Lampert hat all das als alte Frau aufgeschrieben, anschaulich und spannend. Ein sozialgeschichtliches Dokument erster Güte, ein Zeugnis extremer Belastung wie Belastbarkeit.» Frankfurter Allgemeine Zeitung

«Was aber dieses Buch weit über den Wert eines Dokumentes hinaushebt, sind Regina Lamperts Qualitäten als Erzählerin ... Sie hat kein ‹volkskundliches Taschenbuch› verfasst, sie hat ein grosses und lebendiges Buch geschrieben, das die Zeit unserer Grossväter und Grossmütter aufleuchten lässt wie einen Regenbogen vor düsteren Wolken.» Die Presse, Wien

«Mit unvergleichlicher Beobachtungsgabe und der Fähigkeit, Stimmungen wiederzugeben, beschreibt Regina Lampert den Alltag in einer sich rasch modernisierenden Gesellschaft.» Tiroler Chronist

«Hochinteressanter Lesestoff und ein wichtiger Beitrag zur Erforschung der Geschichte unserer Heimat.» Neue Vorarlberger Tageszeitung, Bregenz

«Spannende Lektüre, das Buch korrigiert allzu naive Projektionen vom einfachen bäuerlichen Leben früherer Zeiten, wobei aber auch so manche erstaunliche Sitten und Verhältnisse dem Leser vor Augen geführt werden. Zudem mag es das aktuelle Phänomen der Arbeitsemigration in einem etwas anderen Licht erscheinen lassen.» Deutsche Welle, Köln

«Regina Lamperts Jugenderinnerungen, die im übrigen weit über ihre Schwabenlandjahre hinausgehen, sind nicht mit dem Anspruch, Literatur zu schaffen, geschrieben worden. Dennoch und gerade deshalb konfrontiert sie uns mit einer bisher nicht gekannten Perspektive.» Kultur, Dornbirn

«Autobiographische Zeugnisse von Schwabenkindern, die in die Zeit vor 1900 zurückgehen, sind selten. Umso grösser ist ihr Wert. Die Ereignisse, über die Regina Lampert als Frau von 75 Jahren berichtete, lagen bereits sechzig und mehr Jahre zurück, dennoch wirken ihre Schilderungen ausgesprochen lebendig.» St. Galler Tagblatt

«Viel mehr als erinnerte Alltagsgeschichte, ein Glanzstück munterer Erzählkunst, in mehrfacher Hinsicht ein Glücksfall!» Tages-Anzeiger, Zürich

«Ein Buch vonmehr als regionales Bedeutung. Es zeigt die Widersprüche zwischen einer sich rasch industrialisierenden Gesellschaft unten im Tal und dem aussichtslosen Versuch, die Lebensformen eiener traditionellen klein- und halbbäuerlichen Welt zu verteidigen, in der man auf die ‹Fabrikler› noch mit Verachtung herabsah. Am Fragment dieser Autobiographie wird so etwas von der ‹Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen› fassbar, vom Nebeneinander verschiedener Zeiten und Lebenswelten, welche diese frühe ‹saisonale Arbeitsmigrantin› auf ihren Wegen durchquert hat.» Der Landbote, Winterthur

«Wer sich mit der Geschichte der Schwabenkinder befasst, sollte unbedingt auch deses Werk kennen, das durch sein Zeitkolorit und seine ganz andere Sichtweise - von innen her - besticht. Für alle volkskundlich interessierten Leser bietet es einen prächtigen Einblick in einen Alltag vor ca. 120 Jahren» Augsburger Volkskundliche Nachrichten

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